Traumasensible Ansätze in der Straffälligenhilfe

Webinarbeschreibung:

Belastende Kindheitserfahrungen, sogenannte Adverse Childhood Experiences (ACEs) und andere potenziell traumatisierende Ereignisse sind weit verbreitet und stehen in direktem Zusammenhang mit langfristigen negativen Folgen auf den physischen und psychischen Gesundheitszustand sowie mit negativen Auswirkungen auf das sozioökonomische Wohlbefinden (z. B. Bildung, Beruf, Beziehungs- und Bindungsfähigkeit). Vor diesem Hintergrund wurden vor allem in Nordamerika seit Anfang der 2000er Jahre sogenannte „Trauma-informed Care“ Ansätze entwickelt, mit dem Ziel, diese flächendeckend im Gesundheits- und Sozialwesen zu implementieren. Solch traumasensible Ansätze lassen sich, sehr verkürzt, als eine Veränderung in der Betrachtungsweise der Klient:innen zusammenfassen. Von der ursprünglichen Betrachtungsweise „Was ist falsch mit dir?“ fragen traumasensible Ansätze „Was ist dir widerfahren?“ – um zum Ausdruck zu bringen, dass verschiedene, manchmal problematische Verhaltensweisen eine Anpassungsstrategie an traumatisierende Lebensbedingungen sind. In Nordamerika und Großbritannien finden solche traumasensiblen Ansätze allmählich auch Einzug in die Behandlung/Begleitung von straffälligen Menschen. Im digitalen Tagesseminar möchten wir das traumasensible Arbeiten im Kontext der Straffälligenhilfe vorstellen und anhand von konkreten Fallbeispielen verdeutlichen.

Ziel:  In der Fortbildung lernen die Teilnehmer:innen traumasensible Ansätze und deren Anwendung in der Straffälligenhilfe kennen. 


Webinarinhalte:

  • Kurze Einführung in die Trauma-Theorie
  • Zahlen – Daten – Fakten zu Trauma – und (potenziell) traumatisierenden Ereignissen
  • Traumasensible Ansätze vs. traumaspezifische Behandlung
  • Traumsensible Ansätze im Kontext der Straftäterbehandlung
    • Trauma und Straftaten
    • Trauma im Risk-Need-Responsivity-Ansatz
    • Bedeutung für die praktische Arbeit mit straffälligen Menschen (Haltung, Umgang mit Trauma, Stabilisierungstechniken

Mitgestaltungsmöglichkeit: Alle Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, sich mit Fragen einzubringen und an Fallbeispielen den Stoff zu vertiefen.

Bescheinigung: Nach Abschluss des Webseminars erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung per E-Mail.


Zielgruppe:

Mitarbeiter:innen aus der Bewährungs- und Straffälligenhilfe, Führungsaufsicht, aus den Justizvollzugsanstalten, Forensischen Ambulanzen sowie weitere interessierte Personen, die in der Strafrechtspflege arbeiten.

Das Webinar wird mit einer Gruppengröße von maximal 25 Personen durchgeführt, damit eine interaktive Praxisarbeit und tiefergehende Auseinandersetzung mit den Webinarinhalten möglich sind.


Webseminarleitung:

Dr. Susanne Beier ist Dipl. Psychologin, Systemische Therapeutin und Paartherapeutin sowie Sexualtherapeutin. Sie ist seit mehr als 10 Jahren im Bereich der Hilfe und Behandlung von straffällig gewordenen Menschen tätig und ist seit 2018 die therapeutische Leitung einer forensische Ambulanz des Strafvollzugs. In verschiedenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen beschäftigte sie sich unter anderem mit der Behandlung von straffälligen Menschen. Sie ist Dozentin an der Universität sowie für verschiedenen Bildungsträger und Institutionen der Hilfe für straffällige Menschen vorrangig zu den Themen Rechtspsychologie, Desistance from Crime und Behandlung straffällig gewordener Menschen.

Bernhard Gfaller ist staatlich anerkannter Sozialpädagoge (B. A.) und hat einen Master in Public Health (M.Sc.). Nach ersten Erfahrungen in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe (Sozialpädagogische Familienhilfe, Leitung eines sozialen Trainingskurses für straffällige Jugendliche) arbeitete er im Kontext Sexualpädagogik/sexuelle Bildung sowie in der Schwangerschafts-(konflikt)beratung. Seit 2016 liegt sein beruflicher Schwerpunkt in der deliktorientierten und rückfallpräventiven Arbeit mit straffällig gewordenen Menschen. Er leitete eine Fachberatungsstelle für sogenannte „Täterarbeit“ bei häuslicher und sexueller Gewalt, deren Angebote sich an jugendliche und erwachsene Personen aus dem justiziellen Hell- und Dunkelfeld richteten. Seit 2023 ist er therapeutischer Mitarbeiter einer forensischen Fachambulanz und ehrenamtlich als Koordinator für die Täter:innenarbeit der pro familia Hessen tätig. Er promoviert am hessischen Promotionszentrum Soziale Arbeit zum Thema „Täterarbeit bei häuslicher Gewalt“. Darüber hinaus ist er als freiberuflicher Referent in verschiedenen Hochschulen und Bildungseinrichtungen tätig und bietet Seminare rund um die Themen häusliche und sexuelle Gewalt an. Bernhard Gfaller ist Sexualpädagoge, Emotionsfokussierter Therapeut (EFT) und absolviert eine Ausbildung in Systemischer Beratung und Therapie.


Kosten:

Teilnahmegebühr*: 170,- Euro für Nicht-Mitglieder | 160,- Euro für DBH-Mitglieder
*Von der Umsatzsteuer gemäß § 4 Nr. 22 Buchst. a UStG befreit.

Die Teilnahmegebühr überweisen Sie bitte erst, nachdem Sie die Rechnung zur Veranstaltung erhalten haben.

Hinweis: Die Rechnungsstellung erfolgt ab dem 30.10.2025.


Termin: Do. 30.10.2025 von 09.00-16.00 Uhr

Melden Sie sich bitte bis zum 30.09.2025 (Anmeldeschluss) verbindlich bei uns an.

Weitere Informationen können Sie der Ausschreibung im Anhang entnehmen.

Ausschreibung: 
Für diese Veranstaltung anmelden:
Ihre Kontaktdaten / Teilnehmer:innendaten
The email to associate with this registration.
Rechnungsdaten
Bitte beachten Sie, dass wir seitdem 01.01.2025 E-Rechnungen ausstellen und versenden. Hierzu benötigen wir ihre Leitweg-ID (nur öffentliche Einrichtungen) oder ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, Wirtschafts-Identifikationsnummer oder Steuernummer der Einrichtung/des Unternehmens.
DBH-Newsletter
Melden Sie sich gerne zu unserem Newsletter an: hier klicken

Sicherheitsabfrage
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
Image CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen wie im Bild abgebildet, ohne Leerzeichen, ein.

 

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

Mitglied in der:

Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffäligenhilfe e.V.Confederation of European Probation

Kooperationspartner:

Deutscher Präventionstag
KriPoZ Kriminalpolitische Zeitschrift

Folgen Sie uns auf Social Media:

DBH Fachverband Linkedin Logo

Scroll to Top