Die Rahmenbedingungen, unter denen die staatliche, nichtstaatliche und zum Teil auch die ehrenamtliche Straffälligenhilfe stattfinden, haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert und verändern sich durch Finanzierungsprobleme und Privatisierungsbestrebungen weiterhin. Vor allem die Bewährungshilfe sieht sich intern und extern dem Druck ausgesetzt, ihre Leistungsfähigkeit nachzuweisen. Wurde dies herkömmlich oft und gerne mit dem Kriterium der Fallzahlen unternommen, ist nun das Bestreben nach realitätsgerechteren Urteilsmaßnahmen für die Arbeit der Bewährungshilfe zu beobachten. Die vorliegende Arbeit hat, ausgehend von der Erfahrung, dass nicht jeder Proband den gleichen Betreuungsaufwand benötigt, den Versuch unternommen, die Betreuungsintensität zu klassifizieren. Das daraus entstandene Kategorienmodell beruht auf zwei variablen Größen, der Veränderungsbereitschaft beiProbanden und der Kompetenz zur Fallbearbeitung bei Bewährungshelfern. Es hat in Baden-Württemberg zum Teil schon verbindlichen, aber reduzierten Eingang ins praktische Handeln gefunden. Das Modell enthält nicht nur in sich erhebliches Entwicklungspotenzial, vor allem für die Phase der Falleinschätzung, sondern auch modellhafte Züge über die Bewährungshilfe hinaus.
DBH-Materialien Nr. 56 - Wilhelm S. Schmitt: Klassifikation der Betreuungsintensität in der Bewährungshilfe - Die Evaluierung des Kategorienmodells, Berlin / Köln 2007, ISBN 978-3-924570-14-9
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