Die Jugendbewährungshilfe im Ambulanten Justizsozialdienst Niedersachsen (AJSD) wird seit Mai 2023 über einen Zeitraum von rund zwei Jahren durch das Kriminologische Seminar der Universität Bonn unter der Leitung des Direktors Herrn Prof. Dr. Torsten Verrel untersucht.
Gegenstand der Studie ist eine rückwirkende Bestandsaufnahme quantitativer und qualitativer Aspekte der Jugendbewährungshilfe im AJSD. Die gültigen Qualitätsstandards und ihre Umsetzung in der Praxis werden überprüft, insbesondere im Vergleich der Jahre vor und nach dem Inkrafttreten der ergänzenden Konzeption Jugendbewährungshilfe im Jahr 2018. Weiterhin werden die strukturellen Gegebenheiten der Jugendbewährungshilfe im AJSD untersucht, da das Arbeitsfeld in den 11 Bezirken des AJSD sowohl durch Schwerpunkt- als auch durch Mischarbeitsplätze abgedeckt wird, sodass strukturell und inhaltlich regionale Disparität bedeutsam ist. Neben der deskriptiven Analyse der Arbeit besteht ein Wirksamkeitsinteresse. Dafür wird festgestellt, ob eine Korrelation zwischen Qualität und Quantität der Arbeit und dem Ausgang der Bewährung besteht.
Zur Entwicklung des Erhebungsbogens wurden Expertengespräche mit einzelnen Jugendbewährungshelfer*innen des AJSD, die als landesweit vernetzte Ansprechpartner*innen der Bezirke fungieren, geführt. Derzeit ist die Universität Bonn mit der Analyse von 200 Fallakten zweier Jahrgänge befasst. Im Verlauf der Studie werden weitere Expertengespräche geführt, unter anderem um eine Online-Befragung aller Jugendbewährungshelfer*innen im AJSD sowie Gruppendiskussionen vorzubereiten.
Kontakt: Ambulanter Justizsozialdienst Niedersachsen, Mühlenstr. 5, 26122 Oldenburg