Gerne möchten wir Sie über einen Artikel von Paweł Ostaszewski, Andrzej Uhl, Katarzyna Witkowska-Rozpara und Dagmara Woźniakowska im European Journal zur Strafbarkeit der Gesellschaft und Kriminalpolitik in sechs mitteleuropäischen Ländern informieren:
Die Länder Mitteleuropas haben unterschiedliche Strafrechtskulturen, aber die wenigen vergleichenden Studien konzentrieren sich in der Regel nur auf die nationalen Strafrechtskodifikationen oder auf länderübergreifende Messungen der öffentlichen Einstellungen zu Verbrechen und Strafe. Der Artikel vergleicht drei Dimensionen der Strafwürdigkeit – die Strafgesetzgebung, die tatsächliche Urteilspraxis der Gerichte und die Strafpräferenzen der Allgemeinheit – in sechs Ländern: Österreich, Tschechische Republik, Deutschland, Ungarn, Polen und Slowakei. Die Studie über Strafpräferenzen enthält neue Daten aus der Mitteleuropäischen Sozialerhebung, in der die Befragten gebeten wurden, geeignete Strafen für fünf hypothetische Straftaten zu empfehlen. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Präferenzen der Bürger:innen eng mit der nationalen Rechtspraxis zusammenhängt, weniger jedoch mit den im Strafgesetzbuch eines Landes vorgesehenen Höchststrafen. Insbesondere die Teilnehmer:innen aus Deutschland zeigten sich weitaus weniger straffreudig als andere, was die strafrechtliche Mäßigung der deutschen Gerichte widerspiegelt.
Weitere Informationen finden Sie hier.