Reintegration und deren Verlauf nach einer strafrechtlichen Verurteilung

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In der Buchbesprechung „Reintegrationsverläufe nach strafrechtlicher Sanktionierung“ fasst Christian Ghanem die zentralen Resultate des Forschungsprojekts „Wege aus der Straffälligkeit- Reintegration ehemaliger Straftäter“ zusammen. Forschungsgegenstand sind die Bedingungen, Verläufe und Ergebnisse des Ausstiegs aus strafrechtlich sanktionierbaren Verhaltensweisen. Das Forschungsprojekt schließt damit indirekt an die Desistance- Forschung an, sofern man unter Desistance den Prozess der Abnahme von Straffälligkeit oder des individuellen Delinquenzrisikos versteht. Befragt wurden dafür 30 Männer, die in einem regelmäßigen Abstand von eineinhalb Jahren zu ihrer Positionierung und Selbstwahrnehmung im Integrationsprozess interviewt wurden. Die Reintegrationsfaktoren bestehend aus sozialen Beziehungen, Arbeit/Ausbildung und Bewältigung von Belastungen werden mit den Verläufen der Reintegration in Bezug gesetzt. Herauskristallisiert haben sich drei große Verlaufstypen: Stabilisierung, begrenzte Stabilisierung und zuletzt die Stagnation. Die Studie leistet einen wertvollen Beitrag, um die verschiedenen Faktoren und Mechanismen von Desistance- Prozessen zu entschlüsseln. Die Leser:innen werden systematisch eingeführt in die Zusammenhänge von sozialstrukturellen Möglichkeitsräumen und individuellen Veränderungen von straffälligen und haftentlassenen Menschen. In diesem Punkt wurde die Rolle einer Erwerbsarbeit oder Ausbildung hervorgehoben, die eine immense Chance auf Veränderung impliziert. Für die Person beinhaltet sie ein geregeltes Einkommen und bietet eine sinnstiftende Tätigkeit. Anhand von Fallanalysen soll der Zugang zu den durchaus abstrakten Desistance- Ansätzen erleichtert werden, sodass die Leser:innen am Ende über  ein differenziertes Verständnis zu der Thematik Desistance und dem aktuellen Forschungsstand verfügen.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier.

[Christian Ghanem: Reintegrationsverläufe nach strafrechtlicher Sanktionierung v. 30.03.2022] à  https://www.kriminologie.de/index.php/krimoj/article/view/18

 

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