Real-Time Crime Index

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Im September 2024 stellte der Kriminalitätsanalytiker Jeff Asher den Real-Time Crime Index (RTCI) vor, der eine neue Art der Betrachtung von Verbrechensdaten bieten soll, indem er aktuelle Verbrechensdaten von Hunderten von Strafverfolgungsbehörden in den USA sammelt, um nationale Verbrechensentwicklungen so darzustellen, wie sie noch nie zuvor gesehen wurden: während sie sich entwickeln. Das RTCI verfügt derzeit über Daten von mehr als 350 Behörden, die mehr als 80 Millionen Menschen abdecken. Die nationale Stichprobe deckt derzeit etwa 25 Prozent der Bevölkerung ab.

Kriminalitätsdaten in den USA werden in der Regel langsam gemeldet, wobei die nationalen Schätzungen nach Ablauf eines Jahres im Oktober veröffentlicht werden. Die ersten Informationen über im Januar begangene Straftaten werden daher erst fast zwei Jahre nach der Straftat offiziell veröffentlicht. Außerdem werden bestimmte Arten von Straftaten häufig nicht der Polizei nicht gemeldet und nicht alle Behörden übermitteln dem FBI jedes Jahr vollständige oder genaue Informationen. Infolgedessen sind die nationalen Kriminalitätsschätzungen ungenau, auch wenn sie ein genaues Bild der Kriminalitätstrends im Land vermitteln.

Der Real-Time Crime Index (RTCI) sammelt und visualisiert vorläufige monatliche Kriminalitätsdaten von Hunderten lokaler Polizeidienststellen und bietet den Nutzer:innen so einen umfassenden Überblick über die Kriminalitätstrends in den Vereinigten Staaten. Die RTCI ist eine Stichprobe der von Hunderten von Strafverfolgungsbehörden landesweit gemeldeten Verbrechensdaten, welche die nationalen Verbrechensentwicklungen mit möglichst geringer Verzögerung und größtmöglicher Genauigkeit nachahmt. Verbrechensstatistiken sind ungenau, aber die Stichprobenziehung bei den Behörden ist eine bewährte Methode zur genauen Messung von Trends, während die jährlich herausgegebenen nationalen Verbrechensschätzungen noch nicht veröffentlich wurden. Durch die Standardisierung der erfassten Straftaten und der von Hunderten von Behörden gemessenen Zeiträume ist es möglich, die sich entwickelnden Trends nach oben oder unten zu bewerten.

Diese Zahlen stellen jedoch die von den Behörden gemeldeten Straftaten dar, die möglicherweise nicht die Gesamtheit der Straftaten in einer Stadt repräsentieren, wenn diese von mehreren Behörden bedient wird oder wenn Straftaten berücksichtigt werden, die der Polizei nicht gemeldet werden. Die Behörden können Straftaten auch erst Monate nach ihrem Auftreten melden, so dass sich die Zahlen für jede Behörde ändern können. Die Methodik der Datenerhebung unterscheidet sich von Stadt zu Stadt, nicht jede Stadt ist in der RTCI-Stichprobe enthalten, nicht jede Behörde meldet jede Art von Straftat, und nicht jede Behörde verfügt über vollständige Daten für den letzten Berichtszeitraum. Daher ist eine Rangfolge zwischen den Städten ungenau und es wird davon abgeraten die Verbrechenszahlen einer Stadt mit denen einer anderen Stadt zu vergleichen. Doch mit dem RTCI soll sichergestellt werden, dass Kriminalitätstrends genau erfasst werden, auch wenn die genauen Zahlen, die entweder von einer Behörde oder vom FBI gemeldet werden, je nach verfügbarer Datenquelle abweichen können.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

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