Neues Online-Archiv bietet Einblicke in deutsche Gefangenenzeitungen

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Bislang waren Gefangenenzeitungen ausschließlich im Strafvollzugsarchiv der FH Dortmund zugänglich. Die Aktivistin Lilith Wittmann hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Ausgaben von Gefängniszeitungen zu sammeln und sie online zur Verfügung zu stellen. Sie hat mittlerweile 500 Ausgaben von 19 verschiedenen Zeitungen aus 18 deutschen Gefängnissen zusammengetragen. Diese stammen aus öffentlichen Quellen, Archiven und wurden mithilfe des Informationsfreiheitsgesetzes angefordert. Nun können Interessierte in dem "Knastarchiv" stöbern und erfahren, was Gefangene in deutschen Justizvollzugsanstalten schreiben. Die Zeitungen, die häufig unter der Redaktion von Gefangenen entstehen, decken eine Vielzahl von Themen ab – von Alltagsfragen wie den Besitz von PlayStation-Konsolen bis hin zu politischen und gesellschaftlichen Themen wie Veganismus. Ein wiederkehrendes Thema ist auch die Zensur, die in vielen Ausgaben thematisiert wird. Lilith Wittmann hat es geschafft, die Zeitungen weitgehend ohne Einschränkungen zugänglich zu machen, schützt dabei jedoch die Identität von Gefangenen und Beamten, indem sie Namen und Porträtfotos schwärzt. Die Deutsche Nationalbibliothek plant bereits, Wittmanns Sammlung zu integrieren, und auch andere Institutionen wie das Bundesarchiv zeigen Interesse. Die Aktivistin verfolgt weiterhin das Ziel, alle Gefangenenzeitungen aus allen deutschen Haftanstalten zugänglich zu machen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

Mitglied in der:

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Deutscher Präventionstag
KriPoZ Kriminalpolitische Zeitschrift

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