24. Bundestagung des DBH-Fachverbandes für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik
14. bis 16. September 2022 / Bildungszentrum der Thüringer Landesverwaltung in Gotha
in Kooperation mit dem Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz
Bewährungs- und Straffälligenhilfe in Zeiten von Populismus
@Sina Ettmer / stock.adobe.com
Liebe Tagungsteilnehmer:innen, liebe Interessierte!
Seit längerer Zeit ist das Erstarken von Populismus ein bestimmendes Thema in unterschiedlichen Diskursen in Deutschland und zahlreichen weiteren Gesellschaften geworden. Populismus scheint davon zu profitieren, für komplexe gesellschaftliche Phänomene und Herausforderungen einfache Lösungen zu finden. Vertreter:innen des Populismus beanspruchen für sich, als Einzige für das „wahre“ Volk zu sprechen. Gleichzeitig geht Populismus häufig mit einer Ablehnung von Machteliten und Institutionen, der Berufung auf die „Stimme des Volkes“, Polarisierung, Personalisierung sowie Moralisierung einher. Weder gibt es eine einheitliche Definition von Links- und Rechtspopulismus noch verfolgen populistische Bewegungen und Parteien selten ein und dieselbe Weltanschauung. Trotzdem lassen sich wiederkehrende Elemente finden, die die populistischen Bewegungen teilen. Vielerorts wird das Phänomen von zahlreichen Institutionen und politischen Initiativen als Gefahr und Bedrohung für die Demokratie bewertet. Mit dem Aufstieg der Populisten wird insbesondere eine politische Verschiebung nach rechts beobachtet. Ideologien der Ungleichwertigkeit, feindselige Einstellungen und die damit verbundene Abwertung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen – aufgrund einer ungleichwertigen Betrachtung von Menschen – scheinen kein Randphänomen mehr zu sein, sondern in der Breite der Gesellschaft vermehrt vorzuherrschen. Mit diesem Phänomen müssen sich Akteure der Justiz und Straffälligenhilfe auseinandersetzen. Fachkräfte in der Bewährungs- und Straffälligenhilfe, wie auch im Justizvollzug müssen sich mit Personen aus populistischen Bewegungen und Strömungen auseinandersetzen – Reichsbürger:innen, identitäre Bewegungen und Pegida sind hier nur die bekanntesten Bezeichnungen.
Mit der 24. DBH-Bundestagung soll ein fachlicher Diskurs zum Populismus sowie den Umgang damit in der Bewährungs- und Straffälligenhilfe angestoßen werden. Hier gilt es nicht nur, sich dem Phänomen zu nähern, sich zu informieren, sondern auch Handlungsoptionen aufzuzeigen. Neben dem Phänomen des Populismus soll ein Austausch in Plenarvorträgen und in bis zu 16 Workshops über weitere neue Modelle, Arbeitskonzepte und Strategien im Umgang mit straffällig gewordenen Personen ermöglicht werden.
Alle Mitarbeitende aus den Bereichen Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik sind eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen, Erfahrungen und neue Erkenntnisse einzubringen und das Phänomen aus verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren.
Die 24. DBH-Bundestagung wird vom 14.09.22 bis zum 16.09.22 im Bildungszentrum der Thüringer Landesverwaltung in Gotha stattfinden.
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