Forschungsergebnisse: Rechte Einflüsse auf die Soziale Arbeit

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Im Interview von Sebastian Hempel "Es darf keine Lücken geben! – Wie rechte Akteur*innen Einfluss auf die Soziale Arbeit nehmen“, stellen die Sozialforscher:innen Christoph Gille, Christine Krüger und Júlia Wéber ihre Studienergebnisse vor.

Ihre Forschung zum Einfluss rechter Strömungen auf die Soziale Arbeit startete 2019. Zu Beginn wurde die Einflussnahme in Nordrhein-Westfalen untersucht, nunmehr auch auf das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ausgeweitet. Im Rahmen der Studie wurden unterschiedliche Regionen und Arbeitsfelder mit Fragebögen analysiert. Im Anschluss folgten weitere Expert:innen-Interviews, Recherchen sowie eine Dokumentanalyse. Erkennbar wurde, dass rechte Einflüsse besonders dort auftreten, wo ein Mangel an sozialer Infrastruktur und Demokratieförderung besteht. Die Forscher:innen klären im Interview nochmals auf, was unter dem Begriff „extrem Rechte“ zu verstehen ist. Hierbei handelt es sich um einen Sammelbegriff verschiedener ideologischer Strömungen mit menschenfeindlichen und autoritären Inhalten, die eine soziale Hierarchie für erstrebenswert halten.

Rechte nutzen die Soziale Arbeit gezielt als Raum, um die gesellschaftlichen Entwicklungen und den vorpolitischen Raum zu beeinflussen. So werden beispielsweise häufig soziale Konflikte rassifiziert und auf populistische Argumentationen zurückgegriffen sowie Vorwürfe des Linksextremismus benutzt. Auch gewalttätige Übergriffe bleiben nicht aus. „Heute würden von Kolleg*innen viel häufiger rassistische Vorurteile geäußert oder Abwertungen von z. B. arbeits- oder wohnungslosen Personen vorgenommen als noch vor einigen Jahren. Es ist die Alltäglichkeit diskriminierender Sprache und die Normierung von sprachlicher Ab- und Ausgrenzung, in denen die Haltung dieser Fachkräfte zum Ausdruck kommt. Insbesondere für die oftmals vulnerablen Adressat*innengruppen der Sozialen Arbeit ist das schwer zu fassen oder gar nachzuweisen.“ so Júlia Wéber im Interview.

Laut den Sozialforscher:innen muss durch Aufklärungsarbeit für ein größeres Bewusstsein gesorgt werden. Die Sensibilisierung und Erlernung des praktischen Umgangs mit rechten Akteur:innen sollte bereits in der Ausbildung gelehrt werden. Auch sind klare Positionierungen gegen Rechts von den unterschiedlichen Organisationen gewünscht. Gefordert wird, Angriffe zu entindividualisieren, Bündnisse gegen Rechts zu bilden und eine Unterstützung von Politik und Staat zu erhalten. Wichtig im Kampf gegen Rechts bleibt es, alle Lücken im System zu schließen, die soziale Infrastruktur finanziell abzusichern sowie weiterhin Demokratieförderung zu betreiben, um keinen Nährboden für rechte Einflüsse zu schaffen.

Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen: https://www.sozial.de/es-darf-keine-luecken-geben!-wie-rechte-akteur*innen-einfluss-auf-die-soziale-arbeit-nehmen.html

 

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