Rund 60 Prozent der Jugendstraftäter werden nach Haftentlassung innerhalb der ersten drei Jahre rückfällig. Bei Erwachsenen sind es etwa 45 Prozent die erneut straffällig werden. Meist passieren die Rückfälle im ersten Jahr nach Haftentlassung. Nun möchte das Justizministerium in NRW mehr als 600 Angebote prüfen, die in den 36 Justizvollzugsanstalten des Landes, über 15 000 Inhaftierte auf ein Leben ohne Straftaten vorbereiten sollen. Peter Biesenbach (Justizminister NRW) sagte, die mehrjährige „Evaluation im Strafvollzug“ (EVALiS) würde auch bundesweite Maßstäbe setzen. Resozialisierungsmaßnahmen müssen angepasst werden, da sich in den vergangenen Jahren das Klientel im Gefängnis verändert hat. Die Anzahl an älteren Inhaftierten sei in den letzten zehn Jahren gestiegen, während unter den jungen Straftäter der Anteil an ausländischen Insassen gewachsen sei. Weiterhin ist der Großteil der Inhaftierten mehrfach vorbestraft, wobei weniger Inhaftierte wegen schwerer Gewalt- und Sexualstraftaten einsäßen. Biesenbach berichtet, dass es bei den Resozialisierungsmaßnahmen einen deutlichen Schwerpunkt bei der Suchtbehandlung gibt. Daher seien therapeutische und deliktorientierte Angebote auszubauen.
Mit einer wissenschaftlich fundierten, aussagekräftigen Rückfallanalyse wird voraussichtlich in drei bis fünf Jahren zurechnen sein.