Am 31. Januar 2017 hat der österreichische Justizminister Wolfgang Brandstetter zusammen mit dem Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie (IRKS) die Ergebnisse der Begleitforschung zum Thema „De-Radikalisierung in Haft“ präsentiert. Die Studie sollte die im Jahre 2015 entwickelten Maßnahmen zur De-Radikalisierung in Haft, den Stand der Umsetzung und ihre Wirkung darstellen. „Die Studie bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und zeigt auf, wo wir uns verbessern können. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass Radikalisierung natürlich nicht ausschließlich in Haft stattfindet. Wirklich entscheidend sind Prävention und Integration vor der Haft (…).“ (Justizminister Brandstetter)
Die empirische Basis setzt sich zusammen aus über 100 Interviews und Auswertungen von Akten, Vollzugsplänen und Berichten.
Zu den weiter geplanten Maßnahmen gehören genauere und spezielle Screening-Verfahren im österreichischen Strafvollzug, stützend auf internationale Risikoeinschätzungsinstrumente, um Risiken der Insassen und Insassinnen in Zukunft „besser und systematischer“ einschätzen zu können. Der Bericht bestätigt auch, dass die Seelsorge-Angebote noch zu gering sind. Weiterhin machen die Autoren deutlich, dass die im Einzelnen entwickelten Anti-Gewalttrainings, individuelle Vollzugspläne und der Ausbau an Gesprächsangeboten in Kooperation mit externen Partnern, wie dem Verein DERAD, der sich auf De-Radikalisierung und Prävention spezialisiert hat, nachweisbare Erfolge zeigen würden.
„Klarheiten und zuversichtliche Perspektiven können das abdriften in radikale Szenen verhindern.“, so der Justizminister Brandstetter (Pressemitteilung vom 31. Januar).
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