Behandlungsvorschlag für Frauen, die Kinder sexuell missbraucht haben

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Gerne möchten wir Sie auf die Publikation „Sexueller Missbrauch an Kindern durch Frauen. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Täterinnenschaft und eine Empfehlung für ein sozialtherapeutisches Behandlungsangebot“ von Stefan Jelinek (2020) aufmerksam machen.

Zusammenfassung des ZKS-Verlags:

„Sexueller Missbrauch an Kindern durch Frauen stellt ein Phänomen dar, welches in der (Fach-) Öffentlichkeit weitestgehend unbeachtet bleibt. Vor allem im deutschsprachigen Raum liegen kaum Erkenntnisse über die Täterinnen und deren Taten vor. Unbestritten scheint einzig, dass es Täterinnen gibt. Anknüpfend daran stellt sich die Frage, wie diese Täterinnen therapeutisch erreicht werden können, damit weiterer Missbrauch verhindert werden kann. Auch darüber gibt es im deutschsprachigen Raum de facto keinerlei Erkenntnisse. In der Praxis fehlen entsprechende Antworten und Angebote.

In dieser Veröffentlichung werden die vorhandenen Erkenntnisse über Frauen, die Kinder sexuell missbrauchen dargestellt. Einführend werden genutzte Begrifflichkeiten definiert. Es folgt eine Darstellung der aktuellen Prävalenz sowie relevanter Erklärungsmodelle und Sichtweisen zum sexuellen Missbrauch an Kindern.

Daran anknüpfend werden Frauen als Täterinnen des sexuellen Kindesmissbrauchs in den Fokus gerückt, wobei der aktuelle Forschungsstand ebenso wie Erkenntnisse aus dem Hell- und Dunkelfeld zusammengefasst werden. Informationen zu den Opfern sowie den Taten werden anschließend abgebildet und dem Wissen über die Täterinnen und deren Persönlichkeiten gegenübergestellt. Abschließend werden verschiedene Täterinnentypologien aufgezeigt und ein Blick auf die aktuelle Versorgungssituation mit Behandlungskonzepten in Deutschland geworfen.

Resultierend aus diesen Ergebnissen wird ein sozialtherapeutisches Behandlungsangebot entwickelt. Zunächst werden grundlegende Vorüberlegungen dargestellt. Notwendige Rahmenbedingungen werden abgesteckt, die u.a. die Anforderungen an das Behandlungskonzept enthalten, den therapeutischen Hintergrund darstellen und Aussagen zum Behandlungsteam, Zielen, Zielgruppe, Behandlungsstruktur und Therapiesetting umfassen. Es folgt eine detaillierte Darstellung des Behandlungsverlaufes, der Vorschläge für Einzel- und Gruppentherapie inkludiert. Im Rahmen einer ausführlichen Darstellung der möglichen Ziele der Gruppentherapie wird eine Teilung in drei verschiedene Phasen ersichtlich: das Erlernen von sozialen Fähig- und Fertigkeiten ist ebenso notwendig wie die Aufarbeitung des begangenen sexuellen Kindesmissbrauchs sowie einer fundierten Rückfallprophylaxe. Es folgen Gedanken zum möglichen Abschluss der Maßnahme, Kooperationspartnern, Möglichkeiten der Qualitätssicherung und Evaluation.

Abschließend wird ein Ausblick in einen weiterführenden Diskurs gewagt.

Diese Veröffentlichung ist einerseits ein Grundstein für die Behandlung von Täterinnen sexuellen Kindesmissbrauchs und trägt andererseits zur weiteren Auseinandersetzung sowie Fortentwicklung der Arbeit mit dieser Personengruppe bei. Sie sensibilisiert für das Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Frauen und rückt diesen Forschungsgegenstand in den wissenschaftlichen Diskurs. Weitere (Forschungs-)Arbeit muss erwirkt werden, da wenig verlässliche bzw. vergleichbare Studien vorliegen.“ (ZKS-Verlag, 2020).

Die wissenschaftliche Arbeit finden Sie als kostenfreies PDF-Dokument auf der Homepage des ZKS-Verlags: https://zks-verlag.de/sexueller-missbrauch-an-kindern-durch-frauen/

 

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

Mitglied in der:

Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffäligenhilfe e.V.Confederation of European Probation

Kooperationspartner:

Deutscher Präventionstag
KriPoZ Kriminalpolitische Zeitschrift

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